Weiße Spitze

Unsere Gegend ist mit geschichtlichen Denkmälern nicht gerade überhäuft. Wer den linksseitigen Wanderweg, hoch über der Mulde gelegen, zwischen Penig und Amerika besucht, kommt schon kurz nach Eintritt in den Laubwald an der "Weißen Spitze" vorüber. Dieser über zwei Meter hohe Obelisk aus rotem Rochlitzer Porphyr trägt eine pyramidenförmige weiße Spitze, was dem Denkmal zu seinem Namen verhalf. Darüber hinaus soll der gesamte Stein weiß gekalkt gewesen sein. Das Denkmal wurde 1838 anlässlich der 25. Wiederkehr der Kämpfe an den Muldenübergang im Vorfeld der großen Völkerschlacht in Leipzig an dieser Stelle auf dem Hühnerberg errichtet. Beim Überschreiten der Zwickauer Mulde war es im Raum Penig zu teilweise heftigen Kämpfen zwischen polnischen Truppen und österreichischen Verbündeten gekommen. Der Gedenkstein trägt eingemeißelt die Worte: "Zur Erinnerung d. 6.7.8. und 9. Octbr. 1813".

 

Über viele Jahrzehnte war der Ort eine stille Gedenkstätte Peniger Geschichtsfreunde. Im Jahr 1978 nahmen sich Mitglieder der einstigen Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Heimatgeschichte des nach 140 Jahren total verwitterten Denkmals an. Es wurde grundlegend restauriert, erhielt durch Scharrieren sein leuchtendes Porphyrrot wieder, und die jahrzehntelang fehlende weiße Spitze wurde nachgestaltet und wieder aufgesetzt. Auch die Inschrift wurde nachgehauen. Am 6. Oktober 1978, am 165. Jahrestag der Wiederkehr der Kämpfe an der Mulde, wurde das restaurierte Objekt im Schein hunderter Fackeln neu geweiht und unter Teilnahme vieler Schüler an einen Vertreter der Stadt übergeben. Im Jahr 1993 gab es gleich einen dreifachen Grund, sich dieses Denkmals zu erinnern: 180. Jahrestag der Muldekämpfe, 155 Jahre besteht der Obelisk und 15. Jahrestag der Wiederweihe.